Wenn ich das Wort Sklaventreiber nenne, haben wir mittlerweile wohl alle nur ein Gesicht im Kopf: das liebeswürdige Lachen unserer einzigartigen Gabi, wie sie uns zu unmenschlichen Morgenstunden (5.30 Uhr war es heute) mit schrecklichen „Aufweckliedern“ aus den Federn schmeißt. Dass es Menschen geben soll, die gerne aufstehen, halte ich nach wie vor für einen schlechten Scherz. Das Stöhnen und Murren ihrer Schutzbefohlenen stachelt unsere Sklaventreiberin aber erst so richtig an. Das frühmorgendliche Gepäck-Einpack-Gewusel erinnert an eine Disco 😉.
Wer jetzt denkt, dass es anschließend dann ein leckeres Frühstück gab, ist weit gefehlt. Erst durften wir noch die Unterkunft putzen – aber natürlich: viele Hände, schnelles Ende. Und so waren alle Putz-, Räum- und Kehrarbeiten im Handumdrehen doch erledigt. Dann gab es endlich ein Frühstück und schon bald hieß es: Wasserflaschen auffüllen und auf die Strecke mit uns.
Die heutige Tagesetappe führte uns fast ausschließlich die Drau entlang. Anders als letztes Jahr beim Rhein lud uns die Drau aber nicht auf eine schnelle Abkühlung ein, deshalb mussten unsere Trinkwasserreserven für eine Abkühlung sorgen. Leider haben meine Schuhe die Wassermassen der letzten Tage nicht gut vertragen, weshalb ich die letzten Kilometer ohne feste Sohlen zurücklegen musste – aber selbst das ist kein Grund, die Tour abzubrechen. Da muss man durch.
Einmal auf den Geschmack gekommen, nahmen die gegenseitigen Abkühlungsversuche auch nach Ankunft im Quartier nicht ab. Zitat von Annika um 15 Uhr am Nachmittag: das ist mein 4. Outfit für heute – kann das jetzt bitte trocken bleiben? Hmmm, wohl eher nicht! Die Wasserschlachten fanden ihren Höhepunkt, als nach Flaschen, Plastikschüsselchen und Salatschüsseln ein großer Putzkübel zur Bewaffnung genommen wurde. Fazit: der Vorplatz unserer Unterkunft war heute Abend sehr sauber. 😊
Um 17 Uhr machten wir uns schließlich auf in die Villacher Innenstadt, da im Stadtkino der Film „Unplanned“ gezeigt wird. Obwohl viele (ich inbegriffen) den Film schon kannten, ist er jedes Mal aufs Neue sehr bewegend.
Zurück „Zuhause“ erwartete uns ein Festmahl der Extraklasse – heute wird nämlich gegrillt. Und: die Kinder (unter 16) die „Unplanned“ noch nicht sehen dürfen, haben die Zeit daheim genützt, um aus unserer ganzen Gruppe eine große Familie zu basteln. Die Familienzusammenstellungen sorgten beim Abendessen für viel Gelächter.
Fazit für heute: mir bleibt auf Ewig mein Pro Life Tour Titel als Feldwebel, egal in welcher Familienkonstellation ich mich befinde. Meine 14-jährige Großcousine Annika ist Feldwebel in Ausbildung und ab sofort als Feldwirbel unterwegs, und unterm Strich sind wir alle eine große Familie, gemeinsam unterwegs, um die Welt ein Stück besser und familienfreundlicher zu machen!
Manuela, Feldwebel in allen Ehren, von vielen Mama-Manu genannt