Letzter Tag – 2 x Besuch im Bozener Krankenhaus
Sollte sie wirklich so enden – die Pro Life Tour 2019? Im
Krankenhaus?
Nachdem alle verbliebenen Tour-Teilnehmer das Meiste ihrer letzten Nacht schon hinter sich gebracht hatten, kam unsere verunglückte Tour-Leiterin Manuela mit ihren beiden Begleitern und ihrem mit wenigen Stichen frisch genähten Ellenbogen um 4:30 todmüde aus dem Bozener Krankenhaus zurück, um sich nicht nur von diesen quälend langen Stunden in der Notaufnahme, sondern auch unserer 3-wöchigen Tour zu erholen.
Aber der Reihe nach. Schließlich war der letzte Tag der Pro
Life Tour doch fast bis zum Ende reibungslos und wie geplant verlaufen.
Den Samstagvormittag ließen wir ruhig angehen. Nach dem Frühstück probten wir mit unserer Choreografin Julia nochmal unseren bis dahin bereits zweimal aufgeführten Flashmob und alle weiteren Tänze für die Abschlussveranstaltung am Abend. Um 10 Uhr führten wir den Flashmob bei wunderbarem Wetter am viel belebten Waltherplatz in Bozen auf und motivierten mit unserer Freude auch Italiener zum spontanen Mittanzen. Danach schwirrten alle Teilnehmer in Dreierteams aus, um Flyer in der Fußgängerzone zu verteilen und eine Umfrage zu starten, wobei wieder gute Gespräche entstanden.
Nachdem wir die Reste der 7kg-Nudel-Portion vom Vorabend zum Mittagessen verputzt hatten, machten sich einige auf, um gemeinsam mit den Mitgliedern der Bewegung für das Leben eine Hl. Messe zu feiern und dann Rosenkranz betend zum Bozener Krankenhaus zu gehen, an dem Abtreibungen durchgeführt werden. Diese Vigil für das Leben veranstaltet die Bewegung für das Leben jeden 3. Samstag im Monat abwechselnd in Bozen oder in Meran – diesmal traf es sich genau mit unserer Tour.
Währenddessen war der andere Teil der Gruppe zum Musterplatz
in die Innenstadt aufgebrochen, um alles für die Abschlussveranstaltung am
Abend vorzubereiten.
Bei Live-Musik zweier Bozener Musiker, unseren Tänzen,
einigen Reden, dem Grußwort des Bischofs der Diözese Bozen-Brixen und während
des kurzweiligen Programms, konnten wir nicht nur alle übrig gebliebenen Flyer
an vorbeikommende Passanten verteilen, sondern die Pro Life Tour fröhlich
ausklingen lassen und feiern.
Nachdem wir uns zum Abschluss mit echtem Südtiroler
Rauchfleisch versorgt und die Bühnen-Technik wieder abgebaut hatten, nahm das
Unglück seinen Lauf: Als die meisten Teilnehmer, freiwillig oder nicht,
aufgrund der letzten Wasserschlacht dieses Jahres schon nicht mehr ganz trocken
waren und der ein oder andere anliegende Restaurantbesitzer nicht nur per Blick
seinen Unmut über das ausgelassene Treiben der jungen Leute geäußert hatte,
stürzte unsere Tour-Leiterin auf dem nassen Innenstadtpflaster sehr unglücklich
und zog sich einen Schnitt am Ellenbogen zu.
So ging die Pro Life Tour 2019 also zu Ende: Für die einen
mit dem letzten Mal Ausrollen der Isomatte auf Turnhallenboden – für die
anderen mit einer Reise zu langen Stunden in der Notaufnahme.
Am nächsten Morgen feierten wir gemeinsam im Bozener
Dom die Hl. Messe, in der wir, verbunden mit Radio Maria, unser Anliegen
nochmal vorstellen und in den Fürbitten dafür beten durften.
Reichlich erledigt, aber dankbar für die vergangenen drei,
insgesamt doch recht reibungslos verlaufenen und wirklich wunderbar
vorbereiteten Wochen (mit Planung von Unterkünften, Transport und Versorgung
mit Lebensmitteln, Wasser, Blasenpflastern und „Operationseinsätzen“
nach exzessivem Barfußgehen), in denen bis zu 80 junge Leute, und zwei davon
sogar jeden einzelnen der 370 Kilometer, für die ungeborenen Kinder und ihre
Mütter von Augsburg nach Südtirol gegangen waren, verabschiedeten wir uns aus
dem schönen Südtirol mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Bozener
Innenstadt.
Eines ist jetzt schon sicher: Nächstes Jahr gehen wir wieder: Drei Wochen. Vier Länder. Kilometer um Kilometer. Weil es uns das Anliegen einfach Wert ist…!
Mathias (32)
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