Tag 6: Gespräche in Feldkirch

Tag 6: Gespräche in Feldkirch

Heute war unser Ruhetag. Allerdings ließ uns das Schicksal der kleinen Babys unter dem Herzen ihrer Mütter keine Ruhe. Und so machten wir uns auf den Weg. Mit Säcken voll mit Kuverts und Exemplaren davon unter dem Arm streiften wir durch Feldkirch. Unsere liebe Bethany aus den USA hat uns sehr begeistert und hat in der Innenstadt viele Gespräche geführt. Auch ich selbst hatte neben dem Kuverts-Verteilen ein paar Gespräche, obwohl nicht so viele Leute unterwegs waren. Eines wird mich wahrscheinlich noch länger begleiten. Nachdem eine Frau mir sagte, sie wolle nicht über das Thema sprechen, erlaubte ich mir, noch zu fragen, ob sie selbst jemanden kennt, der von der Sache betroffen sei. So gab sie zu erkennen, daß sie selbst betroffen ist. Ich habe ihr signalisiert, daß ich sie verstehen kann und daß es mir leid tut. Weiters fragte ich, ob sie einen Zugang zum Glauben habe, denn dann könne man Jesus oder Gott um Verzeihung bitten. Ich hätte als Priester auch öfters schon Frauen kennen gelernt und kenne das Problem des Leides, das die Frau nach einer Abtreibung zu ertragen habe und daß oft andere die Frau zur Abtreibung drängen. Ich versicherte ihr am Ende des Gesprächs, daß ich für sie beten würde. Am Abend haben wir noch intensiv über die Frage gesprochen, wie wir reagieren könnten, wenn wir das Gefühl haben, daß eine Frau womöglich abgetrieben hat. Ich bin auch dankbar, daß die Jugend für das Leben dieses Jahr mit der Pro Life Tour wieder einmal mein Heimatland Vorarlberg besucht hat.
Bethany und Naemi sprachen mit mehreren Personen. Der erste war ein Mann, der gerade im Garten arbeitete. Er sei grundsätzlich gegen Abtreibung. Aber es seien ihm andere Themen wichtiger. Dann haben sie herausgefunden, daß er sein eigenes Leben nicht besonders schätzte. So haben sie versucht, ihm liebevoll zuzuhören und ihm gesagt, daß sein Leben wertvoll ist. Dann versuchten sie ihm zu zeigen, wie es für ihn möglich ist, in seiner Umgebung etwas zum Guten zu verändern. So wollten sie ihn inspirieren, ihm Hoffnung zu vermitteln.

P. Bernhard Kaufmann

Tag 5: Idylle und Harmonie

Tag 5: Idylle und Harmonie

Ich bin Stefan, 20 Jahre alt, aus Kärnten und das zweite Mal bei der Pro Life Tour dabei. Der fünfte Tag der Tour startete mit dem Marsch von Feldkirch nach Gisingen, wo wir in einem Pfarrhaus untergebracht waren. Die neue Unterkunft entgegnete uns mit bewundernswerter Schönheit und Idylle. In einem derart entspannten und harmonischen Stück Land quartieren zu dürfen war wirklich eine vorzügliche Erholung. Das kommt uns sehr gelegen auf einer Strecke zwischen zwei mühsamen Stationen. Wir hatten am Vormittag einen prächtigen Frühstücks-Brunch, für welchen wir einen ganzen Einkaufswagen in den Keller trugen. Über den Tag verteilt gab es mehrere Aktivitäten wie Spiele, heilige Messe, Musik und Vorbereitungen auf die kommenden Aktionen wie beispielsweise die Postwurfaktion am nächsten Tag.

Am Nachmittag hatten wir ein Konversations-Training von Belinda, wo ich lernte, mich in andere Personen hineinzuversetzen. Das ist vor allem bei Gesprächen mit anderen Menschen von Bedeutung. Wichtig war es zu lernen, vertiefende Gespräche über ein empfindliches Thema zu führen. In den Gesprächsübungen zu zweit machte es mir Freude, gemeinsam mit einer weiteren Pro Life Tour-Teilnehmerin Hemmschwellen in Bezug auf das Thema Abtreibung zu überwinden.

Am Abend wurden wir zusätzlich zu einer Bibelstunde der Pfarre in Gisingen eingeladen. Ebenso kam am Nachmittag unsere geschätzte Freundin Bethany (engagiert bei ProLife Europe) zur Gruppe und brachte Freude und Motivation mit sich. Des Weiteren genossen manche Teilnehmer den Tag mit Spielen und Gesprächen. Da wir diesen Tag zur Entspannung nutzten, konnten wir uns auf die kommenden Abschnitte der Tour vorbereiten.

Tag 4: Hagel und Wasserschlachten

Tag 4: Hagel und Wasserschlachten

nach der heiligen Messe, einem ausgiebigen Frühstück und einem LifeTALK (mit intensiver Diskussion) wanderten wir um 12 Uhr bei schönstem Sonnenschein von unserer Unterkunft in Hohenems los. Nachdem wir im Dorf noch hier und da ein paar Postpakete in Briefkasten eingeschmissen oder an Leute verteilt haben, machten wir an einem Fluss im Wald eine kleine Verschnaufpause. Bald war es so heiß, dass sich schon langsam die ersten Wasserschlachten anbahnten… Ja, keine ProLifeTour bleibt ohne Wasserschlacht 😉

Danach hieß es erstmal laufen, laufen, laufen und dabei die anderen ProLifer näher kennenzulernen. Endlich kamen wir an die langersehnte Badestelle, wo viele die Gelegenheit nutzen, sich zu erfrischen – manche mehr, manche weniger freiwillig 😉

Fertig gebadet wurden wir auch noch vom Regen geduscht, doch als Belohnung für unser fleißiges Durchhalten, durften wir einen tollen Regenbogen bestaunen. Doch dann änderte sich das Wetter radikal. Hagelbrocken drohten uns zu erschlagen!! Spaß, so schlimm war´s auch wieder nicht, wir haben das Unwetter alle überlebt 😉 Als die Straßen wieder begehbar wurden, setzten wir unsere Wanderung nach Feldkirch fort. Dort angekommen spielten diejenigen, die scheinbar noch nicht genug ausgepowert waren, Basketball, Volleyball usw. Wir genossen noch den Abend mit Kennenlernspielen, Pizza und Bier.

Tag 3: Von Dialekten und Meerjungfrauen

Tag 3: Von Dialekten und Meerjungfrauen

Ich bin die Kathi und das erste Mal bei der Pro Life Tour dabei. Heute ging’s sehr früh aus den Federn…
Um 5:30 Uhr klingelte mein Wecker. Nach dem guten Frühstück machten wir uns auf den langen Weg nach Hohenems, um den Ungeborenen eine Stimme zu geben. Dafür diente vor allem unsere Postwurfaktion: Wir haben circa 200 Postpakete an verschiedene Haushalte verteilt, um sie auf unsere Aktion und den Lebensschutz aufmerksam zu machen.

Während unserem mehrstündigen Fußmarsch unterhielt ich mich mit vielen verschiedenen Österreichern und Schweizern, dass ich das Gefühl hatte, nun ihre Dialekte übernommen zu haben 😊

Nach einer wohlverdienten Abkühlung im Alten Rhein wurde ich fabelhaft zu „Loch Ness 2.0“ verwandelt (siehe Bild).

Ich bin sehr dankbar für den heutigen Tag: Es wurde viel gelacht, geschwitzt, gute Gespräche geführt und es gab super Essen! Heute werde ich gut schlafen, weil ich weiß, dass mein Einsatz für den Lebensschutz einen Unterschied macht. Ich freue mich besonders auf den morgigen „LifeTalk“ von Belinda, wo wir uns nochmal im Detail über Abtreibung, ihre Methoden, Folgen sowie Alternativen erfahren werden.

Tag 2: Jetzt geht’s los!

Tag 2: Jetzt geht’s los!

Heute gab es ab 7 Uhr ein stärkendes Frühstück und um 8 Uhr heilige Messe. Der Vormittag wurde zur Vorbereitung für die Postrufaktion genutzt. Es wurden zirka 200 Pakete mit Flyer und Babymodell zusammengestellt, welche morgen ausgeteilt werden. Mein persönliches Highlight war der Marsch fürs Leben in Bregenz. Es gab Musik, Reden und vor allem das Marschieren selbst. Mich hat begeistert, mit welcher Leidenschaft sich die einzelnen Leute für das Leben einsetzten. Es gab bewegende Musik z.B. von Peter Eilichmann oder auch von drei Mädels aus der Vorarlberger Gruppe. Der Auftakt zur Pro Life Tour wurde durch Reden von Organisationen wie Marsch fürs Leben Bregenz, den Sundays for Life, der Natürlichen Empfängnisregelung, SaveOne sowie dem Verein Miriam eingeleitet.
Unser Motto beim Marsch: Wir marschieren fürs ungeborene Leben, für die Liebe und für eine Gesellschaft, in der Abtreibung undenkbar wird. Auch Regen und Gegendemonstranten konnten uns davon nicht abhalten.
Mein persönliches Highlight war ein Gespräch mit einer Jugendlichen, die zunächst den „Pro-Choice“-Standpunkt vertrat. Durch ein Gespräch und eine Erklärung, warum wir marschieren und was wir glauben, war sie viel offener und hat gemeint, sie finde Abtreibung auch nicht super, aber tue sich schwer, wenn eine Frau nicht selbst entscheiden dürfe. Ich war froh, ihr einen Samen ins Herz säen zu können.
Nach der Demonstration startete die eigentliche Pro Life Tour. Nach zirka drei Stunden kamen wir an unserem Zielort in Dornbirn an. Von unserer Chefköchin wurde der Abend abgerundet.

Belinda, 23 Jahre