Tag 17: Der Berg ruft
Der heutige Tag, startet für diejenigen die es wünschten mit der Feier der Heiligen Messe. Eine Kirche stand uns dafür nicht zur Verfügung, aber wir wussten uns in der Turnhalle mit Sportgeräten als provisorische Gebetsbänke zu helfen. Dem sehr ausgiebigen Frühstück folgte ein recht angenehmer gemeinsamer Fußweg bis Zwieselstein, ab hier sahen sich einige von uns von den schaudernden Höhen des Nederkogel herausgefordert – was folgte, war eine Teilung der Gruppe und eine abenteuerliche Gebirgswanderung. Obwohl die Meisten unserer Gruppe nicht aus geländegängigen Westösterreichern bestand, konnte uns der Berg nicht in die Knie zwingen. Der Weg in die Dreidimensionalität empfing uns vorerst sehr freundlich mit einem Übermaß an Heidelbeeren und es sprudelten uns erfrischende Quellen entgegen. Uns noch unbekannt war jedoch, was noch folgen sollte. Bald ließen sich die Heidelbeeren am Wegrand von Gamskot ablösen und das Wasser schien uns in Form dichten Nebels und beißend kalten Regens begleiten zu wollen. Trotz aller Widerwärtigkeiten und Proben durch Erosion und die Tücken der Geologie verschonten uns Wetter und Steinschlag weitgehend – es mag dies dem morgendlich, durch Pater Kaufmann gespendeten, Wettersegen geschuldet sein. Saugschwammartig durchnässt, die Glieder von der Kletterei schon müde, doch frohen Herzens gelang es, uns Lebensschützer und unsere Mission unter dem Gipfelkreuz im Gipfelbuch zu verewigen. Nunmehr die müden Knochen ausruhend, drei Portionen Gulasch verdauend und um Euer Gebet bittend, grüßt Euch Euer
Leopold, 23
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