Tag 4 – Unverhofft kommt oft.

Tag 4 – Unverhofft kommt oft.

Aufgrund des am Vormittag andauernden Regens, wurde uns ein gemütlicher Vormittag mit spätem Weckruf versprochen. Ein Luxus, so schön, dass wir schon vorher hätten wissen müssen, dass es ihn auf der Pro Life Tour nicht geben kann. Nach einer unruhigen, gewittrigen, Nacht lagen wir um 5 in der Früh noch friedlich in unseren Schlafsäcken. Unwissend um den verherenden Fehler dem einer, noch unausgeforschten Person, in der Nacht passiert war.

Die Tür zum Nebenraum, in dem unsere Pro-Life-Hündin die Nacht verbringen sollte wurde einen Spalt weit offen gelassen. Die schwere Tür, die normalerweise die tapfersten aller Hunde zurückschrecken würde, war für unsere Heli, nur eine geringe Hürde als sie in aller frühe wieder topfit und spielbereit aufwachte.

Da einer Pro-Life-Hündin die Worte „gemütlicher Vormittag“ und „später Weckruf“ nicht geläufig waren, und ihr langes Schlafen unüblich erschien, wurde sie recht schnell um unser Wohlergehen besorgt. Anfangs noch zögerlich, überprüfte sie bei den nächst gelegenen, noch in unschuldigen Träumen weilenden Jugendlichen, ob sie nicht aufwachen würden, wenn sie ihnen mit einer feuchten Schnautze ins Gesicht stupsen täte. Nach ersten Erfolgen, wurde sie in ihrer These bestätigt, und ging mit neuem Elan an ihre neu gewonnene Aufgabe heran, alle noch schlafenden im Turnsaal zum Aufstehen zu animieren.

So kam es, dass Gabi eine neue Verbündete für den täglichen Weckruf fand, und wir nun dem Wort „Hundsmüde“ eine neue Bedeutung zuschreiben können.

Maria und Simone

Tag 3 – Eine brennheiße Sache…

Tag 3 – Eine brennheiße Sache…

Heute, am Festtag des Heiligen Jakobus machten wir uns auf den Weg. Nein, nicht auf den Weg in das berühmte spanische Santiago de Compostela, sondern in das ebenso schöne, oberösterreichische, Sankt Agatha. Eine Gemeinsamkeit mit dem Jakobsweg gab es dennoch: Die extreme Hitze. Bei 38°C marschierten wir über Wiesen und Felder, und erklommen einen Hügel nach dem anderen.

Dementsprechend groß war die Freude über die Abkühlung beim Mittagessen im Schatten eines kleinen Waldstückes, bei dem wir von unserem treuen Küchenteam mit einer großzügigen Mittagsjause versorgt wurden.

Als wir am Abend, bei unserem Quartier, einer Turnhalle, ankamen, hatte Jakub (unser Namenstagskind) ein Deja-vu: „Die Halle in St. Agatha kommt mir bekannt vor… letztes Jahr bei der Pro Life Tour in St. Michael waren wir doch in einer sehr ähnlichen untergebracht, oder?“ Für einen Slowaken war es eine interessante Feststellung, dass sich die Turnhallen in Österreich sehr ähnlich sind. — Vielleicht können wir bald eine längere Pro Life Tour durch die Slowakei planen und uns anschauen, wie sich die Turnhallen dort unterscheiden, oder ob sein kindliches Erstaunen nur der Erschöpfung nach einem heißem Tag geschuldet war.

Der Abend klang mit einem Vortrag in der Pfarre, einem viel zu langen „Werwolf“-Spiel und einem Abendessen im Dunkeln (verschuldet durch das lange Werwolf-Spiel) aus. Eigentlich hatten wir gehofft, draußen am Spielplatz schlafen zu können. Aber leider machte das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung. Wir wurden von einem heftigen Sturm überrascht. Obwohl dieser den einen oder anderen vom Schlaf abhielt, hatte er doch etwas Gutes an sich: Am nächsten Tag war es kühler!!!

Magdalena

Tag 2 – Pro-Life-Parolen? Yes, We Can.

Tag 2 – Pro-Life-Parolen? Yes, We Can.

Kurz vor 6 Uhr startete Gabis Weckruf mit lautstarken Liedern, die uns zum Aufstehen motivieren sollten, aber nur bewirkten, dass wir wie willenslose Zombies ihren Wünschen folgten und unser Gepäck zusammenpackten und das schon vorbereitete Frühstück verschlangen. Bald machten wir uns gestärkt auf den Weg und gingen von Passau los Richtung Stadl in Engelhartszell.

Nach einer kurzen Begegnung mit den ANTIFAnten, die uns Parolen-Schreiend auf der Innbrücke begrüßten und auch noch den letzten Morgenmuffel aus seiner Trance aufweckten, schafften wir es endlich in die Heimat – unser viel geliebtes Österreich. Später kamen wir auf die Idee, den Parolen, die sich in unseren Köpfen eingebrannt hatten,  unseren eigenen Stempel aufzudrücken und diese zu Pro-Life-Parolen umzuschreiben. Dabei konnte die ganze Gruppe ihrer Kreativität freien Lauf lassen und unsere Füße trugen uns fast von alleine ans Ziel.

In unserer Unterkunft erwarteten uns schon eine kalte Dusche und noch kälteres Bier, welches uns das warten auf unseren Seelsorger, den berühmt, berüchtigten Kater Paufmann, erleichterten. Nach der Ankunft unseres sehnlichst erwarteten und immer treuen Begleiters, feierten wir gemeinsam eine besinnliche Sonntagsmesse in der schönen Pfarrkirche Stadls.

Anschließend bereitete uns unsere liebe Küchenfee Simone ein leckeres Abendessen, welches unseren mittlerweile übergroßen Hunger schnell stillte. Satt, matt und glücklich legten wir uns dann in unser großes „Stadl“ im kleinen Stadl schlafen.

Julia und Stefan

Tag 1 – Spät aber doch, die Beiträge kommen!

Tag 1 – Spät aber doch, die Beiträge kommen!

Es hätte keinen besseren Start für unsere Pro Life Tour geben können: Obwohl für den ganzen Tag Regen und Gewitter angekündigt waren, strahlte über uns im schönen Passau der herrlichste Sonnenschein.

Schon gestern Abend waren die ersten jungen Leute aus Österreich und Deutschland angereist, voller Motivation und gespannt auf die kommenden drei Wochen, in denen wir von Passau in Deutschland quer durch Österreich bis nach Bratislava in der Slowakei wandern und gemeinsam für das Leben unterwegs sein werden. Heute kam noch ein ganzer Schwung neuer Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Slowakei hinzu, sodass unser Team im Laufe des Tages auf die dreifache Größe anwuchs.

Unseren Tag begannen wir nach einem leckeren Frühstück unter freiem Himmel mit einem Argumentationstraining. Danach gingen wir zum Passauer Dom, bei welchem wir mit Bischof Oster die hl. Messe feierten. Während wir in einer Seitenkapelle Gottesdienst feierten, versammelte sich auf dem Domvorplatz lautstark und mit diffamierenden Bannern ausgestattet, eine Gruppe von Antifa-Anhängern, die nicht viel zu sagen, dafür aber umso mehr zu schreien hatten. Wir ließen uns von ihnen allerdings nicht stören, sondern kamen nach der Messe zu einem gemütlichen Mittagessen mit Bischof Oster nahe der Stadtpfarrkirche St. Paul zusammen.

Am Nachmittag wollten wir einen Infostand in der Innenstadt aufbauen. Also packten wir uns jeder eine Kiste mit Flyern, einen Klapptisch oder ein Banner unter den Arm und marschierten so gemeinsam durch die Altstadt. Am Ludwigsplatz bauten wir unser Zelt auf, spannten ein Banner zwischen die Bäume und begannen, unser Infomaterial an die vorübergehenden Leute zu verteilen. Einige blieben interessiert stehen, begannen ein Gespräch mit uns und freuten sich über unser Engagement. Manche waren ganz erstaunt, dass wir uns als junge Leute für den Lebensschutz einsetzen. Andere waren nicht so begeistert über unsere Präsenz dort. Es dauerte nicht lange, da tauchte die Antifa wieder auf: vermummt, hinter ihren Bannern versteckt und laut Parolen schreiend. Die ersten Wasserbomben-Angriffe konnten wir noch allein abwehren, dann riefen wir die Polizei zu Hilfe, die uns bis zum Ende unseres Straßeneinsatzes vor den aggressiven Anfeindungen der Antifa beschützte. Leider war unsere Gegenseite auch nicht zu einer Diskussion bereit und jeglicher Gesprächsversuch wurde sofort aggressiv abgeblockt.

Im Laufe des Tages gesellte sich auch ein Pressevertreter der Süddeutschen Zeitung zu uns, der sich interessiert und aufmerksam ein Bild von uns jungen Leuten machen wollte, die wir uns so engagiert für den Lebensschutz einsetzen. Und immer wieder kamen auch andere Pro-Lifer aus Passau und der Region zu uns, um uns zu ermutigen und zu unterstützen.

Nach dem Abendessen und einem kurzen Reflexionsgespräch über unseren Einsatz in der Stadt waren wir dankbar für den leichten Schauer, der uns nach diesem heißen Tag eine kühle Erfrischung brachte. Entspannt und mit einem leckeren Eis in der Hand genossen wir schließlich den Sonnenuntergang am Ufer der Donau und blickten auf den Inn, wie er sich in einem gewaltigen, breiten Flussbett in die Donau ergießt. Endlich hatten wir auch wieder ein bisschen Zeit, uns als Gruppe weiter kennen zu lernen und viele interessante und tiefe Gespräche über den Glauben und die Welt.

Nach diesem gelungenen Auftakt unserer Pro Life Tour hier in Passau verabschieden wir uns nun von dieser schönen deutschen Stadt mit ihren drei Flüssen, die sich hier vereinen, und wollen morgen früh die ersten 30 km in Richtung Osten aufbrechen. Wir sind gespannt, was uns auf unserer Reise noch erwartet.

Von: Talita Höhl