Tag 6: Gespräche in Feldkirch

Tag 6: Gespräche in Feldkirch

Heute war unser Ruhetag. Allerdings ließ uns das Schicksal der kleinen Babys unter dem Herzen ihrer Mütter keine Ruhe. Und so machten wir uns auf den Weg. Mit Säcken voll mit Kuverts und Exemplaren davon unter dem Arm streiften wir durch Feldkirch. Unsere liebe Bethany aus den USA hat uns sehr begeistert und hat in der Innenstadt viele Gespräche geführt. Auch ich selbst hatte neben dem Kuverts-Verteilen ein paar Gespräche, obwohl nicht so viele Leute unterwegs waren. Eines wird mich wahrscheinlich noch länger begleiten. Nachdem eine Frau mir sagte, sie wolle nicht über das Thema sprechen, erlaubte ich mir, noch zu fragen, ob sie selbst jemanden kennt, der von der Sache betroffen sei. So gab sie zu erkennen, daß sie selbst betroffen ist. Ich habe ihr signalisiert, daß ich sie verstehen kann und daß es mir leid tut. Weiters fragte ich, ob sie einen Zugang zum Glauben habe, denn dann könne man Jesus oder Gott um Verzeihung bitten. Ich hätte als Priester auch öfters schon Frauen kennen gelernt und kenne das Problem des Leides, das die Frau nach einer Abtreibung zu ertragen habe und daß oft andere die Frau zur Abtreibung drängen. Ich versicherte ihr am Ende des Gesprächs, daß ich für sie beten würde. Am Abend haben wir noch intensiv über die Frage gesprochen, wie wir reagieren könnten, wenn wir das Gefühl haben, daß eine Frau womöglich abgetrieben hat. Ich bin auch dankbar, daß die Jugend für das Leben dieses Jahr mit der Pro Life Tour wieder einmal mein Heimatland Vorarlberg besucht hat.
Bethany und Naemi sprachen mit mehreren Personen. Der erste war ein Mann, der gerade im Garten arbeitete. Er sei grundsätzlich gegen Abtreibung. Aber es seien ihm andere Themen wichtiger. Dann haben sie herausgefunden, daß er sein eigenes Leben nicht besonders schätzte. So haben sie versucht, ihm liebevoll zuzuhören und ihm gesagt, daß sein Leben wertvoll ist. Dann versuchten sie ihm zu zeigen, wie es für ihn möglich ist, in seiner Umgebung etwas zum Guten zu verändern. So wollten sie ihn inspirieren, ihm Hoffnung zu vermitteln.

P. Bernhard Kaufmann