Tag 7: Aussicht in Liechtenstein

Tag 7: Aussicht in Liechtenstein

Da wir nicht in der Mittagshitze laufen wollten, sind wir heute schon um halb sechs aufgestanden, um unsere nächste (netterweise sehr spontan angebotene) Unterkunft in Vaduz zu erreichen. Wir packten also schnell unsere Sachen, verabschiedeten uns von ein paar Pro-Lifern und machten uns auf den Weg.

Die erste Etappe unserer Wanderung ging über den Schellenberg Richtung Liechtenstein. Noch sehr verschlafen liefen wir also los und genossen die angenehme Kühle und die wunderbare Aussicht beim Aufstieg.
Nach wenigen anstrengenden Stunden des Bergerklimmens erreichten wir schließlich die Grenze zum Fürstentum Liechtenstein. Hungrig (wir hatten morgens keine Zeit zum Essen gehabt) beschlossen wir nach einer Weile, im Dorf Schellenberg auf einem Spielplatz Rast zu machen und unser Frühstück zu essen, bei dem eine ausgiebige Wasserschlacht entbrannte. Nass, aber gut gelaunt zogen wir weiter bis zu einer alten Burgruine, auf der wir wegen der schönen Kulisse schnell ein kleines Fotoshooting starteten.

Nachdem wir irgendwann vom Berg runter waren, ging es größtenteils an kleinen Landstraßen entlang, deren Büsche am Wegesrand leider nicht besonders viel Schatten boten. Da die Temperaturen immer weiter stiegen und der Himmel nahezu wolkenlos war, mussten wir leider immer mal wieder an kleinen Stadtbrunnen Halt machen und „wasserschlachten“. Als wir nur noch wenige Kilometer von unserem Ziel entfernt waren, stießen ein paar Neuankömmlinge dazu, um die restliche Strecke mitzulaufen. Erschöpft, aber glücklich erreichten wir schließlich unser Ziel in Vaduz.

Angekommen ruhten wir uns erst mal aus. Am Nachmittag gab es dann noch eine Hl. Messe und einen Vortrag zum Thema „Wann beginnt das menschliche Leben?“. Gegen Abend wurden wir dann mit einem leckeren Abendessen verwöhnt und ein paar von uns besichtigten noch das Schloss Liechtenstein.
Müde bereiteten wir uns auf die morgige Abreise vor und gingen schlafen.

Franzi (14), Naemi (18)

Tag 22: Und nächstes Jahr geht’s weiter!

Tag 22: Und nächstes Jahr geht’s weiter!

Letzter Tag – 2 x Besuch im Bozener Krankenhaus

Sollte sie wirklich so enden – die Pro Life Tour 2019? Im Krankenhaus?

Nachdem alle verbliebenen Tour-Teilnehmer das Meiste ihrer letzten Nacht schon hinter sich gebracht hatten, kam unsere verunglückte Tour-Leiterin Manuela mit ihren beiden Begleitern und ihrem mit wenigen Stichen frisch genähten Ellenbogen um 4:30 todmüde aus dem Bozener Krankenhaus zurück, um sich nicht nur von diesen quälend langen Stunden in der Notaufnahme, sondern auch unserer 3-wöchigen Tour zu erholen.

Aber der Reihe nach. Schließlich war der letzte Tag der Pro Life Tour doch fast bis zum Ende reibungslos und wie geplant verlaufen.

Den Samstagvormittag ließen wir ruhig angehen. Nach dem Frühstück probten wir mit unserer Choreografin Julia nochmal unseren bis dahin bereits zweimal aufgeführten Flashmob und alle weiteren Tänze für die Abschlussveranstaltung am Abend. Um 10 Uhr führten wir den Flashmob bei wunderbarem Wetter am viel belebten Waltherplatz in Bozen auf und motivierten mit unserer Freude auch Italiener zum spontanen Mittanzen. Danach schwirrten alle Teilnehmer in Dreierteams aus, um Flyer in der Fußgängerzone zu verteilen und eine Umfrage zu starten, wobei wieder gute Gespräche entstanden.

Nachdem wir die Reste der 7kg-Nudel-Portion vom Vorabend zum Mittagessen verputzt hatten, machten sich einige auf, um gemeinsam mit den Mitgliedern der Bewegung für das Leben eine Hl. Messe zu feiern und dann Rosenkranz betend zum Bozener Krankenhaus zu gehen, an dem Abtreibungen durchgeführt werden. Diese Vigil für das Leben veranstaltet die Bewegung für das Leben jeden 3. Samstag im Monat abwechselnd in Bozen oder in Meran – diesmal traf es sich genau mit unserer Tour.

Währenddessen war der andere Teil der Gruppe zum Musterplatz in die Innenstadt aufgebrochen, um alles für die Abschlussveranstaltung am Abend vorzubereiten.

Bei Live-Musik zweier Bozener Musiker, unseren Tänzen, einigen Reden, dem Grußwort des Bischofs der Diözese Bozen-Brixen und während des kurzweiligen Programms, konnten wir nicht nur alle übrig gebliebenen Flyer an vorbeikommende Passanten verteilen, sondern die Pro Life Tour fröhlich ausklingen lassen und feiern.

Nachdem wir uns zum Abschluss mit echtem Südtiroler Rauchfleisch versorgt und die Bühnen-Technik wieder abgebaut hatten, nahm das Unglück seinen Lauf: Als die meisten Teilnehmer, freiwillig oder nicht, aufgrund der letzten Wasserschlacht dieses Jahres schon nicht mehr ganz trocken waren und der ein oder andere anliegende Restaurantbesitzer nicht nur per Blick seinen Unmut über das ausgelassene Treiben der jungen Leute geäußert hatte, stürzte unsere Tour-Leiterin auf dem nassen Innenstadtpflaster sehr unglücklich und zog sich einen Schnitt am Ellenbogen zu.

So ging die Pro Life Tour 2019 also zu Ende: Für die einen mit dem letzten Mal Ausrollen der Isomatte auf Turnhallenboden – für die anderen mit einer Reise zu langen Stunden in der Notaufnahme.

 Am nächsten Morgen feierten wir gemeinsam im Bozener Dom die Hl. Messe, in der wir, verbunden mit Radio Maria, unser Anliegen nochmal vorstellen und in den Fürbitten dafür beten durften.

Reichlich erledigt, aber dankbar für die vergangenen drei, insgesamt doch recht reibungslos verlaufenen und wirklich wunderbar vorbereiteten Wochen (mit Planung von Unterkünften, Transport und Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Blasenpflastern und „Operationseinsätzen“ nach exzessivem Barfußgehen), in denen bis zu 80 junge Leute, und zwei davon sogar jeden einzelnen der 370 Kilometer, für die ungeborenen Kinder und ihre Mütter von Augsburg nach Südtirol gegangen waren, verabschiedeten wir uns aus dem schönen Südtirol mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Bozener Innenstadt.

Eines ist jetzt schon sicher: Nächstes Jahr gehen wir wieder: Drei Wochen. Vier Länder. Kilometer um Kilometer. Weil es uns das Anliegen einfach Wert ist…!

Mathias (32)

Tag 21: Pro Life Tour am Ziel

Tag 21: Pro Life Tour am Ziel

Obwohl wir am Vorabend spät schlafen gingen, ging es heute schon um 5 Uhr aus den Federn.
Um halb 6 war dann das Frühstück angesagt. Nach dem Frühstuck wurde ich (unfreiwillig) zum Abwaschen in der Küche eingeteilt und kaum war ich fertig, mussten wir uns auch schon draußen vor der Schule, in der wir geschlafen hatten, versammeln und los ging es.
Die ersten Kilometer verliefen recht zügig.  Ab 6 bis 7 Kilometern zog sich das Marschieren sehr in die Länge, da die Strecke, die wir heute zu bewältigen hatten, sehr eintönig und nicht gerade abwechslungsreich war.
Als wir um 12 Uhr endlich bei der Mittagspausenstation ankamen, wurde erst einmal laut gejubelt. Da ich sehr müde war, wollte ich eine Runde schlafen, als ich auf einmal eine kalte Wasserdusche von zwei Mädchen bekam und dadurch wieder putzmunter wurde(-: Außer diesem Ereignis gab es heute keine Wasserschlacht. Als wir wieder aufbrachen, standen uns noch ca. 10 km bevor, die wir zu bewältigen hatten.
Nach ca. 5 dieser 10 km sahen wir zum ersten Mal die Stadt Bozen. Mit motivierender Musik verging die Zeit, die wir benötigten, um zu den ersten Ausläufern der Stadt zu gelangen, viel schneller. Als wir schließlich den Stadtrand erreichten, breiteten wir das Banner aus und gingen so bis in die Stadtmitte zu einer großen Schule, in der wir ein letztes Mal übernachten sollten. Schließlich um halb 6 dort am Ziel angekommen, gingen die meisten von uns duschen und kamen wieder frisch heraus.
Anschließend gab es Gelegenheit zur heiligen Messe feierlich zelebriert durch unseren Begleiter, Pater Kaufmann. Nach der Messe probten wir gemeinsam mit unserer tollen Tanzlehrerin Julia ein letztes Mal unseren Flashmob, den wir heute am früheren Abend in der Innenstadt von Bozen aufführen sollten. Als die Probe beendet war, kam schließlich der große Moment: Wir gingen in die Innenstadt, stellten uns in einem Halbkreis auf und führten unseren Flashmob mit lauter Musik vor. Da es uns so gut gelang, bekamen wir alle noch 2 Kugeln Eis spendiert.
Dann ging es zurück ins Quartier und es gab Abendessen. Nach dem Abendessen übten wir noch einmal unseren anderen Tanz und gingen dann schön langsam ins Bett.
Obwohl ich einen ziemlichen Sonnenbrand bekommen habe, hat mir die heutige Etappe sehr gut gefallen.

Samuel(14)

Tag 18: Bella Italia oder frierend über die Alpen

Tag 18: Bella Italia oder frierend über die Alpen

Um das kuschelige und enge Quartier von gestern zu räumen, wurden wir schon um 4:30 Uhr geweckt. Nach einem wohltuenden Frühstück machten wir uns um sechs Uhr auf den Weg in Richtung Timmelsjoch. Nach einigen Streitigkeiten um die Geschwindigkeit der Gruppe wurde Michi, mit Wasser gestärkt, an die Spitze der Gruppe gestellt. Zügig gingen wir den Berg hinauf. Unerwartet erreichten wir unser Ziel zwei Stunden zu früh. Schon um neun haben wir unsere Jause gegessen, währenddessen kam es bei einigen fast zu Frostbeulen. Eingepackt in sechs Kleidungsschichten ging unsere tapfere Franzi von Kälte gequält mit dem Rest der Gruppe den Berg hinab. Nach einem „kurzen“ Fotostopp an der Italienischen Grenze ging es singend an Murmeltieren und sturen Kühen vorbei ins Tal zum Mittagessen. Gestärkt ging es nach Rabenstein.

 

Leo 14, Franzi 13, Christl 14, Jakob 12

Tag 17: Der Berg ruft

Tag 17: Der Berg ruft

Der heutige Tag, startet für diejenigen die es wünschten mit der Feier der Heiligen Messe. Eine Kirche stand uns dafür nicht zur Verfügung, aber wir wussten uns in der Turnhalle mit Sportgeräten als provisorische Gebetsbänke zu helfen. Dem sehr ausgiebigen Frühstück folgte ein recht angenehmer gemeinsamer Fußweg bis Zwieselstein, ab hier sahen sich einige von uns von den schaudernden Höhen des Nederkogel herausgefordert – was folgte, war eine Teilung der Gruppe und eine abenteuerliche Gebirgswanderung. Obwohl die Meisten unserer Gruppe nicht aus geländegängigen Westösterreichern bestand, konnte uns der Berg nicht in die Knie zwingen. Der Weg in die Dreidimensionalität empfing uns vorerst sehr freundlich mit einem Übermaß an Heidelbeeren und es sprudelten uns erfrischende Quellen entgegen. Uns noch unbekannt war jedoch, was noch folgen sollte. Bald ließen sich die Heidelbeeren am Wegrand von Gamskot ablösen und das Wasser schien uns in Form dichten Nebels und beißend kalten Regens begleiten zu wollen. Trotz aller Widerwärtigkeiten und Proben durch Erosion und die Tücken der Geologie verschonten uns Wetter und Steinschlag weitgehend – es mag dies dem morgendlich, durch Pater Kaufmann gespendeten, Wettersegen geschuldet sein. Saugschwammartig durchnässt, die Glieder von der Kletterei schon müde, doch frohen Herzens gelang es, uns Lebensschützer und unsere Mission unter dem Gipfelkreuz im Gipfelbuch zu verewigen. Nunmehr die müden Knochen ausruhend, drei Portionen Gulasch verdauend und um Euer Gebet bittend, grüßt Euch Euer

 

Leopold, 23