Tag 10: Schweizer Dauerregen

Tag 10: Schweizer Dauerregen

Heute wurden wir um 6 Uhr früh geweckt und haben uns schnell und zügig bereit gemacht. Unsere feuchte Kleidung, die nicht über die Nacht hinweg getrocknet war, war ein Beweis für unseren Badeausflug gestern Abend. Obwohl uns mitgeteilt wurde, dass ein kleines Frühstück unterwegs folgen würde, wurden wir mit einem umfangreichen Buffet überrascht. Darunter war frisches Schweizer Brot, verschiedene Aufstriche und Kakaomilch zu finden. Besonders die Kakaomilch im Karton erinnerte an die Kindheit und half eine gute Stimmung am Morgen zu fördern.

Wir liefen los in einer angenehmen Frische. Trotz einigen Tröpfchen die uns begleiteten, bevorzugten wir diese Abkühlung zur prahlenden Hitze. Nach einem etwas längeren Marsch (25km),wurde für uns ein umfassendes Buffet vorbereitet. Darunter auch der Schweizer Schokoladenklassiker „Branchlis“ um unseren Mitläufern auch einen Schweizer Leckerbissen nahezubringen.

Nach der Mittagspause waren schon einige Fussschmerzen zu spüren. Aber wir Pro-Lifer nehmen das gerne in Kauf. Was wir aber nur mit Zweifel erwartet haben, war der Regen der auf die Mittagspause folgte. Wir erwiderten mehrmals, dass wir doch diesen Regen als Duschangelenheit nutzen könnten. Tatsächlich waren wir von Kopf bis Fuss durchnässt bei unserer Ankunft in Uznach. Trotzdem entschieden sich die meisten noch für eine heisse Dusche.

Unsere Unterkunft begrüßte uns mit sonniger Tischdekoration. Wunderbar platzierte Sonnenblumen, die uns anlachten und willkommen hiessen.

Nach einem wohl verdienten Abendessen genossen wir zusammen den phänomenalen Film „Unplanned“ der uns tief beeindruckte und uns erneut die schreckliche Realität der Abtreibung nahe brachte. Auch konnten wir aus dem Film neuen Mut und auch Kraft schöpfen unser Werk als Lebensschützer fortzufahren. Insgesamt also ein anstrengender, aber absolut gelungener Tag.

Nathalie und Lisa

Tag 9: Schweizer Berge

Tag 9: Schweizer Berge

Gebieterisch erhob sich die goldene Morgensonne über die schweizerischen Berge, durch die Panorama-Fenster unserer Unterkunft tankten wir im Schauspiel dieser majestätischen Ehrerbietung, Kraft für den kommenden Weg.
Nach der spirituell bekräftigenden heiligen Messe und einem vielfältigen Frühstück bei heiteren Gesprächen machten wir uns wieder auf die Reise, um den Ungeborenen Kindern eine klare Stimme zu geben.
Gnaedigerweise schützten uns Wolken, welche sich wie Nebel über das Tal legten, vor der gebündelten Macht der Sonne und machten Sonnencreme obsolet. So konnten wir unsere Botschaft des Lebensschutzes sogar bis zum Militär tragen, welches unsere Botschaft mit Spannung empfangen hat.
Bald boten Bach, bald See, eine Abwechslung zum glühenden Asphalt, bis wir endlich freudig und zufrieden unsere Unterkunft erreichten, welche uns mit offenen Armen aufnahm, umgeben von den abschirmenden Kurfirsten. Diese Tour wäre nicht möglich ohne die Gutherzigkeit vieler Menschen, welche Spenden, Unterschlupf und moralische Unterstützung geben (dabei ist natürlich die durchdachte, aber auch flexible Planung unserer Leiter nicht ausser acht zu lassen). Dafür, ein herzliches Danke!

Daniel, einer der Vorstandsvorsitzenden der Jugend für das Leben Schweiz, hat uns Raum geboten, in einem eindrücklichen Workshop, Erfahrungen zum Thema Lebensschutz zu reflektieren und mit den Anderen zu teilen. Fazit war nicht das der Lebensschutz jeden betrifft, sondern auch die Wichtigkeit einfühlsam, persönlich und sensibel mit dem Thema umzugehen. Das ist von besonders hoher Bedeutung, denn wir können diese Debatte nicht auf einer rein faktischen und wissenschaftlichen Basis führen, sondern müssen vor allem die emotionale Ebene eröffnen.

Jakub und Thomas

Tag 8: Guten Morgen Sonnenschein

Tag 8: Guten Morgen Sonnenschein

Heute wurden wir schon in der Früh gefoltert. Das wunderbare Lied „Guten Morgen Sonnenschein“ drang um fünf Uhr morgens in unsere sehr empfindlichen Ohren und erschreckte uns zu Tode. Kurze Zeit später begannen wir einen stundenlangen und beschwerlichen Weg zur Schweizer Grenze. Auf der Grenzbrücke starteten wir eine Foto-Session. Wir posierten in den diesjährigen Pro-Life-Tour-T-Shirts und mit einem knallorangenen Plakat für die Kamera. So setzten wir den beschwerlichen Weg in der prallen Mittagshitze nach Sargans fort. Nach der Mittagspause am Bahnhof des besagten Ortes wurde voller neuer Energie unser Informationsstand aufgebaut und wir selbst schwärmten in Zweiergruppen aus, um den Menschen unser Anliegen näherzubringen. Nach mehreren Stunden ehrenhafter Arbeit erfrischten wir uns in einem wundervollen Brunnen und genossen die kühlen Regentropfen auf unserer Haut. Völlig durchnässt starteten wir die letzte Etappe unserer Reise. Mit letzter Kraft erreichten wir unseren eigentlichen Zielort, Wangs.
Unser eigentliches Ziel hatten wir in dieser Zeit nie vergessen:

Den Schutz des Lebens für Jung und Alt, geboren oder ungeboren, denn jedes Leben ist lebenswert!

Clemens und Christiane

Tag 7: Aussicht in Liechtenstein

Tag 7: Aussicht in Liechtenstein

Da wir nicht in der Mittagshitze laufen wollten, sind wir heute schon um halb sechs aufgestanden, um unsere nächste (netterweise sehr spontan angebotene) Unterkunft in Vaduz zu erreichen. Wir packten also schnell unsere Sachen, verabschiedeten uns von ein paar Pro-Lifern und machten uns auf den Weg.

Die erste Etappe unserer Wanderung ging über den Schellenberg Richtung Liechtenstein. Noch sehr verschlafen liefen wir also los und genossen die angenehme Kühle und die wunderbare Aussicht beim Aufstieg.
Nach wenigen anstrengenden Stunden des Bergerklimmens erreichten wir schließlich die Grenze zum Fürstentum Liechtenstein. Hungrig (wir hatten morgens keine Zeit zum Essen gehabt) beschlossen wir nach einer Weile, im Dorf Schellenberg auf einem Spielplatz Rast zu machen und unser Frühstück zu essen, bei dem eine ausgiebige Wasserschlacht entbrannte. Nass, aber gut gelaunt zogen wir weiter bis zu einer alten Burgruine, auf der wir wegen der schönen Kulisse schnell ein kleines Fotoshooting starteten.

Nachdem wir irgendwann vom Berg runter waren, ging es größtenteils an kleinen Landstraßen entlang, deren Büsche am Wegesrand leider nicht besonders viel Schatten boten. Da die Temperaturen immer weiter stiegen und der Himmel nahezu wolkenlos war, mussten wir leider immer mal wieder an kleinen Stadtbrunnen Halt machen und „wasserschlachten“. Als wir nur noch wenige Kilometer von unserem Ziel entfernt waren, stießen ein paar Neuankömmlinge dazu, um die restliche Strecke mitzulaufen. Erschöpft, aber glücklich erreichten wir schließlich unser Ziel in Vaduz.

Angekommen ruhten wir uns erst mal aus. Am Nachmittag gab es dann noch eine Hl. Messe und einen Vortrag zum Thema „Wann beginnt das menschliche Leben?“. Gegen Abend wurden wir dann mit einem leckeren Abendessen verwöhnt und ein paar von uns besichtigten noch das Schloss Liechtenstein.
Müde bereiteten wir uns auf die morgige Abreise vor und gingen schlafen.

Franzi (14), Naemi (18)

Tag 6: Gespräche in Feldkirch

Tag 6: Gespräche in Feldkirch

Heute war unser Ruhetag. Allerdings ließ uns das Schicksal der kleinen Babys unter dem Herzen ihrer Mütter keine Ruhe. Und so machten wir uns auf den Weg. Mit Säcken voll mit Kuverts und Exemplaren davon unter dem Arm streiften wir durch Feldkirch. Unsere liebe Bethany aus den USA hat uns sehr begeistert und hat in der Innenstadt viele Gespräche geführt. Auch ich selbst hatte neben dem Kuverts-Verteilen ein paar Gespräche, obwohl nicht so viele Leute unterwegs waren. Eines wird mich wahrscheinlich noch länger begleiten. Nachdem eine Frau mir sagte, sie wolle nicht über das Thema sprechen, erlaubte ich mir, noch zu fragen, ob sie selbst jemanden kennt, der von der Sache betroffen sei. So gab sie zu erkennen, daß sie selbst betroffen ist. Ich habe ihr signalisiert, daß ich sie verstehen kann und daß es mir leid tut. Weiters fragte ich, ob sie einen Zugang zum Glauben habe, denn dann könne man Jesus oder Gott um Verzeihung bitten. Ich hätte als Priester auch öfters schon Frauen kennen gelernt und kenne das Problem des Leides, das die Frau nach einer Abtreibung zu ertragen habe und daß oft andere die Frau zur Abtreibung drängen. Ich versicherte ihr am Ende des Gesprächs, daß ich für sie beten würde. Am Abend haben wir noch intensiv über die Frage gesprochen, wie wir reagieren könnten, wenn wir das Gefühl haben, daß eine Frau womöglich abgetrieben hat. Ich bin auch dankbar, daß die Jugend für das Leben dieses Jahr mit der Pro Life Tour wieder einmal mein Heimatland Vorarlberg besucht hat.
Bethany und Naemi sprachen mit mehreren Personen. Der erste war ein Mann, der gerade im Garten arbeitete. Er sei grundsätzlich gegen Abtreibung. Aber es seien ihm andere Themen wichtiger. Dann haben sie herausgefunden, daß er sein eigenes Leben nicht besonders schätzte. So haben sie versucht, ihm liebevoll zuzuhören und ihm gesagt, daß sein Leben wertvoll ist. Dann versuchten sie ihm zu zeigen, wie es für ihn möglich ist, in seiner Umgebung etwas zum Guten zu verändern. So wollten sie ihn inspirieren, ihm Hoffnung zu vermitteln.

P. Bernhard Kaufmann

Tag 5: Idylle und Harmonie

Tag 5: Idylle und Harmonie

Ich bin Stefan, 20 Jahre alt, aus Kärnten und das zweite Mal bei der Pro Life Tour dabei. Der fünfte Tag der Tour startete mit dem Marsch von Feldkirch nach Gisingen, wo wir in einem Pfarrhaus untergebracht waren. Die neue Unterkunft entgegnete uns mit bewundernswerter Schönheit und Idylle. In einem derart entspannten und harmonischen Stück Land quartieren zu dürfen war wirklich eine vorzügliche Erholung. Das kommt uns sehr gelegen auf einer Strecke zwischen zwei mühsamen Stationen. Wir hatten am Vormittag einen prächtigen Frühstücks-Brunch, für welchen wir einen ganzen Einkaufswagen in den Keller trugen. Über den Tag verteilt gab es mehrere Aktivitäten wie Spiele, heilige Messe, Musik und Vorbereitungen auf die kommenden Aktionen wie beispielsweise die Postwurfaktion am nächsten Tag.

Am Nachmittag hatten wir ein Konversations-Training von Belinda, wo ich lernte, mich in andere Personen hineinzuversetzen. Das ist vor allem bei Gesprächen mit anderen Menschen von Bedeutung. Wichtig war es zu lernen, vertiefende Gespräche über ein empfindliches Thema zu führen. In den Gesprächsübungen zu zweit machte es mir Freude, gemeinsam mit einer weiteren Pro Life Tour-Teilnehmerin Hemmschwellen in Bezug auf das Thema Abtreibung zu überwinden.

Am Abend wurden wir zusätzlich zu einer Bibelstunde der Pfarre in Gisingen eingeladen. Ebenso kam am Nachmittag unsere geschätzte Freundin Bethany (engagiert bei ProLife Europe) zur Gruppe und brachte Freude und Motivation mit sich. Des Weiteren genossen manche Teilnehmer den Tag mit Spielen und Gesprächen. Da wir diesen Tag zur Entspannung nutzten, konnten wir uns auf die kommenden Abschnitte der Tour vorbereiten.